Die FDP-Politikerin Ria Schröder hat revolutionäre Geheimtipps am Start, wie arme Menschen studieren sollen. Doch von welcher Realität spricht sie da?
"Sie spricht davon, sparsam gelebt zu haben. Im Urlaub ins Hostel, statt ins Hotel gegangen zu sein, billige Notizbücher gekauft und oft in der Mensa gegessen zu haben. Das Drittel der Studierenden, das armutsgefährdet ist, wird sich diese revolutionären Geheimtipps sicher zu Herzen nehmen."
Schröder wuchs im Hunsrück in Rheinland-Pfalz auf und besuchte die staatlich anerkannte, private Ersatzschule CJD Christophorusschule Königswinter, wo sie Internatssprecherin war. Ab 2010 absolvierte sie ein Studium der Rechtswissenschaft an der privaten Stiftungshochschule Bucerius Law School in Hamburg, das sie 2016 mit dem ersten Staatsexamen abschloss.
Privatschule und Privat-Uni. Für die ist Armut wenn der Kaviar alle ist.
Finde ich auch ziemlich spannend. Bafög plus Nebenjob lohnt sich nur, wenn Bafög-Anspruch hoch ist, sonst kommt man ohne Bafög besser weg, weil man mehr als 450 € verdienen kann (jetzt glaube 550). Also wird sie wahrscheinlich 500-600€ Bafög gehabt haben pkus 450€ Job plus 200€ von den Eltern. Macht dann schon mal 1.200€ Wie jemand der dann noch einen Studienkredit aufnimmt um fett leben zu können meint, der große Sparprofi zu sein, lässt sich wohl auch nur mit dem Lackkonsum einer Autofabrik erklären.
Nur mal als Referenz: Was sie im Monat an Studienkosten hatte, hatte ich zu Studienzeiten im Jahr zum leben.
Alleine schon, dass sie von Urlaub spricht und überhaupt etwas anderes in Betracht zieht als in die Mensa zu gehen, was für uns schon Luxus war, zeigt, dass wir über zwei Welten reden. Ich wünsche Frau Schröder wie allen FDP-Politikern eine sündhaft hohe 5%-Hürde.
Im Ernst. Seit wann ist Mensa denn die günstigste Alternative? Das war halt praktisch, weil man selber kochen musste aber günstiger war das eig nie. Und Urlaub war nach Hause zu fahren und sich von Mutti bekochen zu lassen
Naja, Mensa ist schon deutlich subventioniert. Ich weiß nicht, wie das heute ist, aber wir haben für 2-3 Euro ein echt gutes Essen bekommen, was ich als ungeheuer günstig erachte. Und Urlaub hieß bei mir eher keine Uni zu haben und Vollzeit arbeiten zu dürfen, damit man mal mehr als 150€ im Monat hat.
Einfach in der Eigentumswohnung in uninähe wohnen und Miete sparen. Kleinere Ausgaben bestreitet man von den Dividenden des Familienkonzerns. Im Urlaub auch mal Business statt First fliegen. In der Hon Lounge ein Brötchen für die Vorlesung mitnehmen.
Die vielen Anträge, die nie enden wollenden Rechnungen, die Schulden, die man angehäuft hat und danach abbezahlen muss, wenn man denn einen gut bezahlten Job bekommt. Dazu kommen die Interviews mit FDP-Poltikerinnen, die man danach lesen werden muss, und die einem sagen, dass man selbst schuld an seinem Leid gewesen sei.
In der Mensa zu Essen war während meinem Studium locker 3 mal so teuer wie eine Jause aus dem Supermarkt oder selbst zu kochen. Aber gut zu wissen, dass man mit Mensa gehen anscheinend Geld sparen kann.
Wenn Du noch mehr Spartipps rund ums Essen brauchst, ich hab aus gut informierter Quelle gehört, dass Du einfach Kuchen essen kannst, wenn Du kein Brot mehr hast.
Experten wissen: die billigste Pizza hat auch billige Kartons, die nicht richtig verklebt sind. Wenn man geschickt ist, kann man in die 3er Packung eine vierte Pizza schieben.
Außerdem ist Ladendiebstahl immer eine gute Alternative, wenn es mal knapp wird.
Also für 3 Franken gabs bei uns in der Mensa die Tagessuppe und dazu so viel brot wie man wollte. Und Arbeiten während der Semesterferien ist ja eigentlich auch sowas wie Urlaub, oder?
Ja dann kann man sich auch richtig mal was gönnen. Zum Beispiel 200€ auf der hohen Kante falls das mit der Miete doch mal knapp wird. Schon nice im Studium keine Angst vor Obdachlosigkeit haben zu müssen!
Ich bin immer etwas überrascht wenn Leute von Semesterferien reden und da tatsächlich Zeit hatten um viel zu arbeiten. Bei uns gab's da im Wochen oder zwei Wochen Takt Prüfungen auf die man auch mindestens ne Woche lernen musste. Wirklich frei waren vielleicht so eine bis maximal zwei Wochen in der vorlesungsfreien Zeit.
Außerdem empfiehlt sie einen Job neben dem Studium. „[…] Es tut gut, einmal zu sehen, dass Arbeit nichts Schlechtes ist: Man bekommt Geld, Erfahrung und es macht mehr Spaß, als zu Hause rumzuhängen und durch Instagram zu scrollen.“ sagt Schröder in dem Interview.
Mir hat ein Dozent sich aus dem Grund mal verweigert, das Kurspasswort für die Vorlesungsmaterialien mitzuteilen.
Ich war an dem Termin als das mitgeteilt wurde nicht in der Vorlesung weil ich eben arbeiten musste, was von dem Dozenten mit dem Kommentar "ja das ist dann eben sehr schlecht" versehen wurde.
Es kommt aber auch sicher auf Studiengang und Hochschulort an wie (un-)gern das gesehen ist.
Man könnte ja auch mal mit Betroffenen sprechen und sich ein Bild von der Lage machen. Immerhin bekommt man als Politker ja Geld für sowas. Und Erfahrung sammelt man dabei auch. Spaß macht es aber vermutlich keinen. Aber immernoch besser als nur im Büro rumzuhängen und dämliche Grütze auf Instragram zu posten.
Also ich weiß ja nicht, die Idee ins Hotel zu gehen, kam bei uns während dem Studium nicht mal auf. Wir haben hauptsächlich Urlaub auf der Couch oder dem Boden von anderen gemacht oder sind Campen gegangen, weil es immer jemanden gab, der sich kein Hostel leisten konnte (oder halt sonst nicht die Anreise oder die Aktivitäten).
Ich selbst zähle zu den Glücklichen, die keine finanziellen Sorgen hatten, aber ich frage mich, in welcher Bubble man denkt, dass es normal ist, dass Studierende Urlaub im Hotel machen. Oder war meine Bubble unterdurchschnittlich schlecht gestellt?
Ich finde es selbst mit Vollzeitjob einen völlig absurden Gedanken, in ein Hotel zu gehen. Hotels spielen in meiner Welt nur als Unterkunft während Geschäftsreisen eine Rolle, wenn das Unternehmen zahlt.
Ja, die Ambition wäre bei uns wenn dann auch eher eine Ferienwohnung gewesen als ein Hotel. Aber auch das war für viele schon außerhalb der Reichweite.
Ich bin von Bafög alleine damals mit meiner Freundin auch in Urlaub gefahren. Mit Flug und allem. Dafür haben wir uns aber halt unter der Woche von Nudelgerichten aus der Tüte ernährt. Wie das heute mit Inflation aussieht, kann ich nicht sagen, bei mir ist das jetzt gute 10 Jahre her.
Dann steht sie da so vorm Graffiti als käme sie ausm Ghetto. Was für ein Würstchen. Genauso dämlich wie Sarrazin mit seiner Aldi-Küche. Nicht arm sondern armselig und empathielos.
Völlig absurd sind ja momentan KfW Studienkredite
die werden schlicht berechnet nach EZB Leitzins + 5% Sicherheitseinlage und man landet bei über 8% momentan
ratet mal wer Bildungsministerin ist und theoretisch für eine Zinsobergrenze sorgen könnte wie früher schonmal? Richtig Bettina Stark-Watzinger (FDP)
eine freundin bekommt kein bafög, da ihre eltern genug verdienen würden. ihre eltern zahlen ihr einen scheißdreck, und solange sie nicht klagt wird das so bleiben. sie arbeitet 20h/woche im baumarkt um ihr studium finanzieren zu können. klappt nur, weil ihr freund vollzeit arbeitet und sie unterstützt. mal abgesehen davon wie lächerlich diese tipps sind: meine freundin ist in den letzten 2 jahren ein einziges wochenende weg gewesen. im urlaub. weil sie literally keine zeit dafür hat, selbst wenn ihr freund alles zahlen würde. ich bin so wütend wie schon lange nicht mehr, hostels statt hotel.
übrigens ein kleiner funfact: wenn man aus unwissenheit am studienanfang auf seine gesetzliche krankenversicherung verzichtet, um bei den eltern versichert zu bleiben, kommt man da nur mit studienabbruch oder -abschluss wieder raus. und wenn man zb deutlich länger für sein studium braucht, weil man krank wird, und jz 25 ist, hatte man halt einfach pech. über 200€ im monat hat man als student locker übrig dafür, vor allem wenn dann lustige dinge wie 700€ medikamente vorstrecken dazu kommen.
Ich nehme an, mit Verzicht auf die GKV meinst du, dass der/sie Studi einen Antrag auf Befreiung von der GKV stellst. Da unterschreibst du einen Wisch, auf dem genau das steht. Als Abiturient:in, der/die lesen können sollte. Also eher nichts mit unwissend.
übrigens ein kleiner funfact: wenn man aus unwissenheit am studienanfang auf seine gesetzliche krankenversicherung verzichtet, um bei den eltern versichert zu bleiben, kommt man da nur mit studienabbruch oder -abschluss wieder raus. und wenn man zb deutlich länger für sein studium braucht, weil man krank wird, und jz 25 ist, hatte man halt einfach pech. über 200€ im monat hat man als student locker übrig dafür, vor allem wenn dann lustige dinge wie 700€ medikamente vorstrecken dazu kommen.
sie ist zwangsmäßig privat versichert, habe ich vergessen zu schreiben. das ist als normaler student halt viel zu teuer, da die studententarife bei 200€+ anfangen und man eben alles erstmal selbst zahlen muss (also medikamente etc), bis die krankenkasse das zurückzahlt. das problem ist wie gesagt, das es fast unmöglich ist, während des studiums zurück in die gesetzliche zu wechseln und man so leicht in finanzielle schwierigkeiten abrutscht.
und bitte, alle die denken "hätte man wissen können": ich finde es schön, das ihr mit 20 wisst, das corona und andere dinge passieren werden die dazu führen, das ihr mit 25 immernoch ohne bachelor dasteht. freut mich ehrlich das ihr so in die zukunft sehen könnt, wir dachten alle mit 25 is es locker durch. danach lässt sich leicht reden...
Was ich ja immer interessant finde bei diesen Berichten, dass es häufig um die Perspektive von Studierenden von Fächern geht, die primär aus den Geisteswissenschaften kommen.
Ich bin der Meinung, dass es schon ein Unterschied ist, ob ich Chemie, Informatik oder Lehramt studiere. Chemiker leben im Labor und haben keine Zeit für Job, Informatiknebenjobs machen den Übergang nach dem Studium einfacher und sind IMHO ein Muss. Lehramt wiederum kann je nach Fach relativ easy sein oder anstrengend sein.
Ich habe in meiner Studienzeit tatsächlich hauptsächlich in der Mensa gegessen - für 2,80€ hat man dort ein volles Mittagessen bekommen, mit Nachschlag so viel man wollte damit ja keiner hungrig raus geht. Ansonsten gab's Brot / Müsli, schon weil es sich im Studentenwohnheim so schlecht kocht. Und wenn man mehr als trockenen Reis möchte, dann kommt man kaum billiger weg als das. Das Wohnheim war auch ein Glücksgriff was das Geld angeht, das hat nur knapp 250€ im Monat warm gekostet.
Kein Bafög bekommen, weil Eltern zu wohlhabend. Dafür gut 200€ im Monat von denen bekommen.
Und alles andere habe ich mir durch mein Erspartes von einem halben Jahr arbeiten vor dem Studium, effektiv Vollzeit in ner Fabrik arbeiten während den Semesterferien und während dem Studium noch ein bisschen Tutorien leiten und so bezahlt.
Ich bin am Ende meines Masters ziemlich genau auf 0 raus gekommen gewesen, musste mir tatsächlich für die letzten Monate etwas Geld von den Eltern leihen. Und mit ging's noch echt gut im Vergleich zu manchen Kommilitonen, ich konnte mir oft auch ohne jeden Euro zweimal umdrehen zu müssen auch Mal nen Döner oder Abends n paar Bier leisten.
Also beim Papier sparst du echt am falschen Ende. Das 150 er kannst du vielleicht in der Mensa als Klopapier verteilen aber zum schreiben völlig ungeeignet. Da sieht man doch durch! Höchstens einseitig benutzbar, aber denkst du nicht an die Umwelt? Mindestens 200 er aus Frischfaser müssen es sein!
Hä? Du siehst das nicht so, findest es aber kurios, dass es schwierig ist gute Werkstunden-Jobs zu finden?! Damit widersprichst du dir doch selber und gibst dem Redakteur recht; schlecht bezahlte Werkstunden-Jobs oder unbezahlte Praktika findet man bestimmt leichter.