Die EU plant eine Führerscheinreform, die Gesundheitschecks für ältere Fahrer vorsieht. Verkehrsminister Wissing sieht darin „überflüssige Bürokratie“. Ein Kompromiss ist da.
Die EU plant eine Führerscheinreform, die Gesundheitschecks für ältere Fahrer und Fahrerinnen vorsieht. Verkehrsminister Wissing sieht darin „überflüssige Bürokratie“. Ein Kompromiss soll helfen.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat schärferen Vorschriften für Autofahrerinnen und Autofahrer im Rentenalter erneut eine Absage erteilt. „Eine verpflichtende Gesundheitsuntersuchung ab einem gewissen Alter kommt für uns in Deutschland nicht in Betracht“
Von 2015 bis 2019 stiegen Unfälle mit Verletzten von Fahrerinnen und Fahrern über 65 Jahren aber ähnlich stark an, wie bei unter 20-Jährigen. „Die Zahlen sind einfach da. Die tragen wir ja auch nur zusammen als Sachverständigen-Organisationen“, so Wagner unter Bezug auf den Sicherheitsreport 2021.
Wieso sollte ein Verkehrsminister auch dafür sorgen das der Verkehr sicherer wird? Elende Lobbyhure
Nicht nur auf Fahrtüchtigkeit, sondern auch Nachschulung im Bezug auf die sich immer mal wieder ändernde StVO. Viele Autofahrer haben das letzte mal vor 30+ Jahren in der Fahrschule damit zu tun gehabt und fahren seitdem "nach Gefühl" was ich schon alles an Schwachsinn gehört habe, von solchen Leuten ...
Eigentlich wäre das gut. Vielleicht ähnlich wie bei der Tauglichkeitsuntersuchung für die Klassen C und D, altersgestaffelt mit zusätzlichen Tests für alterstypische Probleme (Reaktions- und Konzentrationstest).
Ein einfacher Sehtest alle 5 Jahre wäre eigentlich von Anfang an sinnvoll, ich kenne genug Deppen, die ein paar Jahre nach dem Führerschein eine Brille gebraucht haben, sie aber aus Eitelkeit nicht wirklich aufsetzen und deshalb halb blind in der Gegend rumfahren.
Das ganze Thema ist eine absolut unwürdige und blödsinnige Diskussion.
Zum einen fordert die EU keine verpflichtenden Tests, sondern eine Auskunft. Dies stellt an sich schon eine Kompromiss dar dessen schlussendliche Wirkung fraglich und im besten Fall bürokratiefördernd ist.
Verpflichtende echte Tests der Fahrtüchtigkeit mit der Begründung abzulehnen, dass man den alten Leuten ja nicht den Führerschein wegnehmen will, weil die ja doch alle super Auto fahren und sonst nicht mehr mobil wären, setzt dem ganzen aber die Krone auf. Wenn die so super fahren würden, würden sie die Prüfung doch problemlos bestehen und wir alle würden uns besser fühlen. Wenn sie nicht bestehen, gibt es ja anscheinend einen stichhaltigen Grund, warum sie nicht mehr Auto fahren sollten.
Die komplette Argumentation um das Thema inkl. der Bearbeitung dessen in den Medien beleidigt echt meine Intelligenz und ist einer aufgeklärt Gesellschaft unwürdig. Wenn man wirklich gegen die Prüfung der Fahrtüchtigkeit ist (ich selbst wäre als Radfahrer dringend dafür) soll man doch bitte wenigstens nachvollziehbar argumentieren. Der jetzigen Argumentation folgend kling es für mich als wüsste der Verkehrsminister, dass viele alte nicht mehr fahrtauglich sind, nimmt es aber billigend in Kauf.
Natürlich weiß er das und selbstverständlich ist es ihm egal. Es geht doch gar nicht um eine inhaltliche Auseinandersetzung, es soll nur den Anschein haben, weil grundlos Ablehnen zwar gewollt ist, aber schlecht wirkt.
Also schiebt man hier eine Pseudo-Debtatte vor, die Medien leisten wie zu oft nichts von Wert und du kriegst Kopfschmerzen.
Ich war mir nicht ganz sicher, vielleicht checkt Wissing es tatsächlich auch nicht wie dumm seine Argumentation ist. Will ja nicht direkt Böses unterstellen.
Ich fühle mich da irgendwie zunehmend von der Politik komplett gegaslightet. Wir alle wissen genau, dass im Alter bestimmte körperliche Funktionen wie Sehkraft, Reaktionsschnelligkeit, Muskelkraft etc. nachlassen. Das ist eindeutig medizinisch erwiesen und wir kennen das auch von den eigenen Großeltern und Eltern. Oder von uns selbst. Das ist einfach so. Vielleicht noch nicht so merkbar mit 65, aber irgendwann trifft es jeden, außer er gibt irgendwie vorher den Löffel ab. Und wir wissen auch, dass Autofahren halt eine gute Sehkraft, gute Reaktionsfähigkeiten und so weiter benötigt. Darüber braucht man auch gar nicht diskutieren.
Wenn sich jetzt ein Verkehrsminister hinstellt und behauptet, dass das nicht so sei und dass daher eine Gesundheitsprüfung total überflüssig wäre, dann ist das einfach falsch. Er könnte sich dann auch hinstellen und behaupten, dass der Himmel Grün wäre und dann kann man in einen Nachrichtenbeitrag auch noch rein bringen, dass irgendein AfD-Hansel dazu kommentiert, dass Bäume schwarze Blätter hätten und dass die Ampel daran Schuld ist, aber das ist doch keine Art und Weise, wie man Politik machen kann und über bestehende Probleme diskutieren sollte.
Wenn die selbstfahrenden Autos erstmal da sind kommt bestimmt auch noch irgendwann eine Debatte ob Tote allein darin fahren dürfen oder nur mit Begleitung.
Formal entscheiden wird letztlich der Bundestag, jedoch nur über einen Gesetzesentwurf, der im Verkehrsministerium ausgearbeitet worden sein wird. Bei der vorhergehenden Debatte wird sich aber wohl leider kein Abgeordneter, gleich welcher Partei, hinstellen und einen medizinischen Test für die Fahrerlaubnis über einem Alter von X fordern.
Ich gebe ja dem Wissing ungerne recht, aber dieser sogenannte "Kompromiss" mit der Selbstauskunft ist leider tatsächlich für die Füße und überflüssige Bürokratie. Wer seinen Führerschein behalten will, kann bei der Selbstauskunft einfach lügen, unabhängig überprüft werden die Angaben dann ja dann nicht.
Allerdings sollte die logische Schlussfolgerung daraus nicht sein, das Ganze einfach bleiben zu lassen, sondern die Einführung einer wirksamen unabhängigen Eignungsprüfung. Warum das bei PKW-Führerscheinen ein Problem sein soll, verstehe ich nicht, denn bei den Klassen C und D (LKW und Bus) ist das seit Langem üblich. Bei C1 sogar "böse" "altersdiskriminierend" erst ab 50.
ich fände die Selbstauskunft schon okay, unter der Prämisse, dass bei falschen Angaben in der Selbstauskunft bei jeder Verletzung anderer Verkehrsteilnehmer Vorsatz gilt und das Strafmaß auf eine absichtliche Handlung abgestellt wird. Dann muss Hilde eben den Rest ihres Lebens als Mörderin in den Knast, statt ein Jahr nach dem Totfahren eines Fahrradfahrers wieder hinters Steuer zu dürfen.
Der Haken daran ist, dass sich im Nachhinein nur schwer zweifelsfrei nachweisen lässt, ob das ausschlaggebende Zipperlein schon zum Datum der letzten Selbstauskunft bestanden hat.
Im großen und ganzen funktioniert es, aber die kleine Teilgruppe von Trotzköpfen die sich daneben benimmt und dadurch andere gefährdet wird man halt nicht mit verhältnismäßigen Maßnahmen los. Inwiefern dass dann die Sinnhaftigkeit als ganzes in Frage stellt leuchtet mir an dieser Stelle jedoch nicht ein.
Die Selbstauskunft ist für den Arsch. Das ist tatsächlich nur überflüssige Bürokratie, da werden fast Alle einfach das ankreuzen und/oder angeben, wass nötig ist, um den Führerschein verlängert zu bekommen, egal ob das stimmt oder nicht. Man kann ja auch heute schon freiwillig den Führerschein abgeben, das macht aber auch fast niemand.
Genau deshalb gibt es medizinische Tauglichkeitsuntersuchungen. Leider aktuell nur für die Klassen C und D.
Und ein Prüfverfahren mit Dritten ist weniger Bürokratie?
Wer soll das denn außerdem bezahlen bzw. anders gesprochen gibt es doch heute schon sehr wenig medizinisches Personal welches in der Regel schon gut ausgelastet ist.
In meinen Augen kann das sogar ein Selbsttest werden - „Wenn Sie drei mal ‚sehr schlecht‘ oder ‚schlecht‘ gewählt haben, bitten wir Sie, Ihren Führerschein mit dem beiliegenden Umschlag abzugeben.“ und das Formular wird von keinem dritten geprüft.
Am besten trotzdem mit Unterschrift. Ich glaube hier wird der psychologische Effekt von solchen Maßnahmen nämlich erheblich unterschätzt. Ein Plakat mit Augen drauf reduziert Diebstähle im öffentlichen Rqum auch um 40%, obwohl viele hier behaupten würden: „wen hält das denn auf“.