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Rechtsextreme planen Demo gegen ersten CSD in Albstadt

www.schwaebische.de Rechtsextreme planen Demo gegen CSD in Albstadt

In Albstadt steht der erste Christopher-Street-Day vor der Tür. Zeitgleich rufen rechtsextreme Gruppierungen zur Gegendemo auf. Wie die CSD-Organisatoren darauf reagieren.

Rechtsextreme planen Demo gegen CSD in Albstadt

Am 6. September findet in Albstadt der erste Christopher-Street-Day (CSD) im Zollernalbkreis statt. Laut und bunt wollen die Teilnehmenden auf die Rechte queerer Menschen aufmerksam machen und dabei auch ganz allgemein für eine tolerante und weltoffene Gesellschaft eintreten.

Doch das scheint offenbar einigen nicht zu gefallen. Via Instagram und mit Stickern rufen die „Jungen Nationalisten“, die Jugendorganisation der Partei „Die Heimat“ (ehemals NPD), und die Gruppierung „Zollern-Jugend Aktiv“ zu einer Gegendemo auf.

Letztere ist laut des Baden-Württembergischen Verfassungsschutzberichts von 2023 Teil der Identitären Bewegung. Beide Organisationen rechnet der Verfassungsschutz dem rechtsextremen Spektrum zu.

„In Albstadt findet am 6. September die erste LGBTQ-Parade statt! Wir wollen ein Zeichen setzen, dass diese Ideologie bei uns keinen Platz auf den Straßen hat“, heißt es in einem gemeinsamen Posting der beiden Organisationen. Mit einem „Nein zum Genderwahnsinn“ wolle man die Kinder und Zukunft schützen.

Für die Organisatoren des CSD ist das wenig beeindruckend: „Ganz grundsätzlich ist uns das eigentlich wurscht!“, betont Peter Demmer, einer der Organisatoren des CSD im Gespräch mit Schwäbische.de.

„Jeder hat das Recht, seine Meinung zu äußern und zu demonstrieren.“ Verstehen könne er es trotzdem nicht, auch wenn er ein Stück weit mit einem Gegenprotest gerechnet habe.

„Wir stehen für Menschenrechte und Menschenwürde ein“, erklärt der Sozialarbeiter und Gründer der Jugendinitative „Immerwaslos“ aus Albstadt. „Da kann doch eigentlich niemand was dagegen haben!?“

Dennoch seien die Sicherheitsmaßnahmen nach Bekanntwerden der Gegendemo verdoppelt worden. „Wir erwarten viele Jugendliche auf dem CSD, die ihren Platz in der Gesellschaft häufig selbst noch nicht gefunden haben“, so der Organisator. „Da wollen wir sie möglichst davor schützen, angeschrien oder angepöbelt zu werden.“

Ermöglichen soll das die strikte Trennung der beiden Demonstrationen. „Es wird dafür gesorgt, dass die beiden Gruppen keinen Sichtkontakt haben werden“, erklärt Mona Lehmann, Pressesprecherin der Stadtverwaltung Albstadt. Auch nicht, wenn die Gegendemonstranten eine Runde durch die Ebinger Altstadt drehen.

Damit das gelingt, ist auch die Polizei nicht unvorbereitet. Aktuell laufe die Einsatz- und Kräfteplanung, bei der man die Gegendemo entsprechend berücksichtigen werde, so eine Sprecherin der Polizei. Und auch CSD-Organisator Demmer ist zuversichtlich: „Ich habe unglaublich großes Vertrauen in die Polizei. Und ich möchte mit aller Deutlichkeit sagen: ‚Von uns geht keine Gefahr aus!‛“

Demmer und sein Team lassen sich die Vorfreude jedenfalls nicht nehmen. „Die Gegendemo bringt uns keinen Millimeter davon ab, ein freundliches Gesicht zu zeigen.“

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