Weiß nicht, ob das nur mir so geht, weil ich Fleisch noch nie so richtig geil fand, aber für mich wirkt das teilweise wie so eine riesige Investionsblase, die halt platzt, wenn der Günther sich doch mal vegane Frikadellen besorgt und merkt, dass die Teile echt gut sind.
Ja, vielleicht vermisst man mal die Substanz, aber dann knallt man sich z.B. Sojaschnetzel rein.
Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass viele den Preis für fermentierten Petrischalen-3D-Druck Schnickschnack + Vegan-Aufpreis bezahlen werden, nur um alles in einem Paket zu haben. Also vielleicht mal zwischendurch, aber nicht als generellen Fleischersatz.
Bin ehrlich gesagt sehr überrascht das zu lesen. Ich esse zwar vegetarisch, finde aber trotzdem, dass Fleisch eindeutig die leckerste Proteinquelle ist. Fleischersatzprodukte sind für mich immer irgendwo von ungenießbar bis akzeptabel, aber nie lecker. Da esse ich lieber Alternativen wie Tofu oder Falafeln. Für Fleisch aus dem Labor würde ich dementsprechend auch ab und zu mal viel Geld zahlen, wenn erstmal geklärt ist, dass es keine besonderen gesundheitlichen Risiken gibt.
Shawarma- oder Dönerfleisch ist schon geil - Halloumi und Falafel sind zwar ne gute Alternative aber manchmal vermisse ich das schon als Fastfood gerade bei der Qualität an Halloumi und Falafel die man bei den meisten Läden findet.
Von Steak, Krustenbraten, Gyros oder Kasseler ganz zu schweigen
Bei vielen Produkten (Schnitzel, gehacktes als Teil von Chili/Bolognese, generell Geschnetzeltes je nach Zubereitung, Burger) finde ich den Kontrast kaum vorhanden aber gerade wenn Fleisch der Hauptgeschmacksträger ist und nicht die Panade oder das restliche Gericht gibt es doch noch ein bisschen was zu tun und gerade da wäre Laborfleisch sicherlich möglich.
Bei Shawarma, Dönerfleisch und Gyros hoffe ich ja noch darauf, dass das einfach funktioniert, sich irgendwie Seitan, Soja oder Pilze zu schnappen und mit den entsprechenden Gewürzen + ordentlich Öl zuzubereiten.
Hatte mal Champignons kleingeschnippelt, in der Pfanne angebraten und das Ganze in ein Fladenbrot gefüllt. Das hatte auch direkt diesen Geschmack als würden mir die Arterien dicht machen.
Mit Kraut, Tomätchen und Co. hätte ich das definitiv als Döner gekauft, wenn auch wahrscheinlich für einen aberwitzigen Preis. 🙃
Naja, wie angemerkt, fand ich Fleisch noch nie sonderlich geil, also die wirklich Fleisch-ähnlichen Alternativen habe ich noch nie probiert.
Aber z.B. die Frikadellen sind eben herzhaft, saftig, mit ordentlich Zwiebeln. Kann gut sein, dass die nicht absolut originalgetreu sind, aber sind eben für sich genommen trotzdem geil. Und sie funktionieren in vielen Gerichten wo man normalerweise Fleisch-Frikadellen einsetzen würde.
Sonst bin ich auch absolut ein Fan von den traditionelleren Alternativen, oder auch einfach mal mehr mit Hülsenfrüchten und Nüssen arbeiten. Aber da kann ich zumindest verstehen, wenn man seit mehreren Jahrzehnten das gleiche Lieblingsgericht hat, dass das tatsächlich etwas Überwindung kostet.
Ich für meinen Teil esse Fleisch gerne, zwar jetzt nicht so viel, aber die Mischung macht es halt, finde ich. Und ich finde es falsch, Fleischfresser als "Günther" zu bezeichnen, nur weil die eigene Blase was anderes sagt. In meiner Blase wird alles mögliche Probiert und gegessen.
Ich wollte weder Fleischfresser als "Günther" bezeichnen, noch sollte "Günther" eine Beleidigung sein.
Sollte einfach nur eine potenziell mittelalte Person darstellen, die mit Fleischkonsum groß geworden ist und sich erstmal schwer tut aus dieser Gewohnheit herauszutreten.
Also was eben so potenziell auch die treusten Kunden von wirklich guten Imitaten sein könnten.