Ja, ich habe auch schon psychische Gewalt erlebt.
Mir fiel es zum Glück leichter diese zu erkennen und die Beziehung zu beenden, ohne das ich davon etwas im ernsteren Sinne mitgenommen habe.
Ich finde das Thema wird meist nur am Rand beleuchtet und das ist deutlich zu wenig, also ja, unterrepräsentiert.
Das liegt aber auch mit an dem aufgebauten Bild des Mannes der keine Gefühle zeigen darf usw.
Unterrepräsentiert, aber nicht auf Kosten des Themas Gewalt gegen Frauen bzw. durch dieses.
Gewalt trifft alle Geschlechter und man sollte da nicht unterscheiden sondern allen Opfern Hilfe anbieten, ohne Stigma oder sonstiges.
Schon gar nicht sollte man eine Neidkultur in "wer ist mehr betroffen" aufbauen und die Geschlechter gegenseitig mit dem Finger zeigen lassen.
Subjektiv habe ich manchmal schon das seichte Gefühl, das Männer verallgemeinernd als Gefahr dargestellt werden und hoffe, das das nicht weitergeht.
So wie nicht alle Frauen verletzend sind so sind es auch nicht alle Männer.
Von Gewalt betroffene Männer mögen bitte über ihre Erfahrungen Sprechen, aber dieses hineingrätschen in andere Debatten (insbesondere dieser) hat doch einen bitteren Beigeschmack… zumal die zahlreichen „aber was ist mit…“ Kommentare absolut keine Seltenheit und ehrlich gesagt nervend und unpassend sind.
„Männer“ und „Frauen“ sind kein Kollektiv, jeder Mensch hat eigene Erfahrungen gemacht und trägt eine individuelle Last mit sich. Lasst uns bitte auch so darüber reden.
Das ist natürlich schrecklich, kannst du das vielleicht noch genauer beleuchten? Was genau gibt dir dieses Gefühl? Gibt es da explizite Dinge die gesagt werden oder ist es eher der Tenor in der Debatte?
Das Problem ist, dass aus »90% derer, die Gewalt in einer Beziehung ausüben, sind Männer« im Zuge der Diskussion (unüberraschend) ein »90% der Männer üben Gewalt in einer Beziehung aus« wird.
Irgendwie kommt man sich wie in einer Grotesque vor.
Du solltest als Mann nicht allein mit einem Kind in einem Zimmer sein, weil wir sind alle pädophil. Sofern wir bei all den Frauenunterdrückungen und Vergewaltigungen dazu überhaupt noch Zeit finden.
Nachdem du deine Aufgabe als Samenspender erfüllt hast, reicht es ja, wenn du zahlst. Und wenn du schön artig bist, dann kannst du deine Kinder am Wochenende sogar sehen. Es sei denn, die Mutter erzählt wer weiß was, denn ihr wird geglaubt, was immer du nicht widerlegen kannst.
Und wenn die darüber befindende Person eine Frau ist, dann kannst du beim Reinkommen gleich die Tür schließen. Von außen.
Das offen thematisieren kann man nicht, Gehör findet man damit leider nur bei Menschen, mit denen ich echt Nichts zu schaffen haben will, denen, die in der Tat ein völlig gestörtes Menschenbild haben (»ICH FÜTTERE SIE, ICH FICKE SIE!!!« (ja, das ist in der Tat ein Zitat)).
Mag durchaus sein, dass das nur Facetten einer allgemeineren Erscheinung sind. Ich fühle mich schon länger umstellt von Gruppen, die in der selbsternannten Rolle des Opferschützers nur darauf warten, jemanden zu sichten, der nicht in jeder Hinsicht uneingeschränkt ihrer ›Meinung‹ ist, um dann gemeinsam über ihn her zu fallen. Und die Verteidigung der Opfer geschieht nur mit der großen Klappe, womit nicht nur minimaler Nutzen, sondern maximaler Schaden für die Opfer garantiert ist.
So wie die Dinge sich entwickeln, werde ich wohl den Rest meines Lebens als Tierquäler, Umweltvernichter, Rassist, Antisemit, Vergewaltiger und Kinderschänder verbringen müssen, alles so Dinge, zu denen ich keine Neigung verspüre, aber man muss es halt nehmen, wie es ist.