Schon bald soll Marihuanakonsum legal sein, wenn auch nicht immer und überall. Die CSU fürchtet, dass Deutschland zur »Kiffer-Nation Europas« wird – und fordert eine enge Überwachung mit einem Instrument aus der Pandemie.
Ziel sei, herauszufinden, wie sich das Konsumverhalten nach der Legalisierung verändere.
Ich habe zwei Fragen:
Wie kann man eine Veränderung feststellen, wenn man mit der Datenerhebung erst nach der Legalisierung aufnimmt? Da kommt dann wahrscheinlich bei raus dass der Konsum steigt weil Sommer ist.
Bedeutet das, die CSU gibt ihren Widerstand auf und ist jetzt pro Legalisierung?
Wie kann man eine Veränderung feststellen, wenn man mit der Datenerhebung erst nach der Legalisierung aufnimmt?
An sich wäre es gar keine schlechte Idee, solche Untersuchungen zu machen, allerdings sind die tatsächlich sinnlos, wenn man damit erst nach der Legalisierung anfängt, weil sich damit kein Vergleich mehr zum Zustand vorher ziehen lässt. Auch kurz vorher anfangen bringt wenig, weil es damit keine zuverlässigen Langzeitergebnisse gibt.
Darum geht es aber auch gar nicht, die wollen einfach nur einen Aufhänger um damit irgendwelche Repressalien zu begründen.
Wie wäre es noch mit wöchentlichen unangekündigten Polizei-Hausbesuchen bei allen Mitgliedern eines Social Clubs?
Nur um zu prüfen, ob die Mengengrenzen eingehalten werden. Und ob das Gras auch z.B. vor minderjährigen Einbrechern hinreichend geschützt ist - eine normale Wohnungstüre reicht da nicht.
Dann kann man die Verbreaucher auch gleich pissen lassen, für den Fall dass sie diesen Monat noch am Straßenverkehr teilnehmen wollen.
Wie wäre es noch mit wöchentlichen unangekündigten Polizei-Hausbesuchen bei allen Mitgliedern eines Social Clubs?
Nein, um nicht den Anschein von Willkür zu erwecken, werden einfach pauschal sämtliche Vereine mit mehr Kontrolle und Auflagen durch die Finanzämter überzogen.
Dann kann man die Verbreaucher auch gleich pissen lassen, für den Fall dass sie diesen Monat noch am Straßenverkehr teilnehmen wollen.
Repressalien über das Verkehrsrecht hat Bayern schon angekündigt.
Vielleicht zur Einordnung, solche Untersuchungen werden in der EU tatsächlich gemacht, weil man so recht einfach die Entwicklung von Drogenkonsum in der Gesamtgesellschaft abschätzen kann. Das ist auch nicht erst mit der Pandemie aufgekommen, sondern das gab es auch schon vorher.
Hier gibt es die Ergebnisse seit 2011. Deutsche Städte sind in unterschiedlichen Konstellationen dabei. München ist in jedem Jahr mit Daten dabei, und schon seit längerer Zeit. Dort hat sich z.B. der Kokainkonsum etwa verdoppelt in den letzten zehn Jahren, was jedoch im allgemeinen Trend in Deutschland liegt.
In deutschen Städten wird bisher nicht auf Cannabis untersucht. Damit kann man dann keine Vorher/Nachher Vergleiche zur Legalisierung machen. Grundsätzlich ist die Datenerhebung gut und wichtig. z.B. kann man auf den Karten die Methprobleme in Ostdeutschland, Bayern und Tschechien sehr gut sehen. Die Einordnung und abgeleitete Empfehlungen sollten man mMn. aber den wissenschaftlich qualifizierten Leuten überlassen.
Kennt die CSU /CDU auch die Bibel? Schon im ersten Kapitel des alten Testaments (Gen 1,29) sagt uns die Bibel: "Und Gott sprach: Seht da, ich habe euch gegeben allerlei Kraut, das sich besamet, auf der ganzen Erde, und allerlei fruchtbare Bäume und Bäume, die sich besamen, zu eurer Speise." Das als christliche Rechtfertigung für den Konsum von Cannabis zu sehen, wirkt uns vielleicht ein wenig weit hergeholt, für die Religion der Rastafaris auf Jamaika ist dieses Zitat aber einer der Grundpfeiler ihres religiösen Lebens. Mehr noch: Der Konsum von Marihuana ist für sie Teil ihrer sakramentalen Rituale.
Rastafari gehören aber nicht wirklich zum Christentum, da es beim Fundament des Glaubens signifikante Unterschiede gibt. Rastafari glauben an den äthiopischen Kaiser Haile Selassie I. als Reinkarnation Gottes. In dem Sinne sind Rastafari genauso christlich wie Christen jüdisch sind. Die Wurzeln mögen gleich sein, aber sie unterscheiden sich in den zentralen Aspekten der Religion so stark, dass sie letztenendes nicht miteinander vereinbar sind.
Klingt für mich nach einer super Idee für das Jahr 2014, als die Union noch frisch und verhältnismässig unverbraucht die GroKo angeführt hat und an eine Legalisierung erstmal noch nicht zu denken war