Ich bin kein Veganer, aber selbst ich lockere meine Ernährung mit etwas mehr Nicht-Fleisch auf als noch vor paar Jahren. Und unter meinen Freunden gibt es einige Flexitarier, was vermutlich ein gesunder Schritt ist um den Konsum von Fleisch zu reduzieren, ohne dass die Leute gleich aus allen Wolken fallen.
Deutschland ist eigentlich ein großer Exporteur von Fleisch, also wenn dann wäre es eher eine rückläufige Nachfrage aus dem Ausland. Der Fleischkonsum geht aber auch insgesamt zurück.
2022 wurden knapp 2,9 Millionen Tonnen Fleisch und Fleischwaren ausgeführt, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilt. Das waren 6,9 Prozent weniger als 2021. In den vergangenen fünf Jahren gingen die Ausfuhren damit um 19,3 Prozent zurück: 2017 wurden noch knapp 3,6 Millionen Tonnen Fleisch in andere Länder geliefert. Der Großteil geht nach wie vor in andere Staaten der Europäischen Union. „Das China-Geschäft ist seit Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest eingebrochen“, erklärte ein Sprecher des Verbandes der Fleischwirtschaft den erneuten Rückgang. Dadurch können Nebenprodukte, die in der Volksrepublik aber als Delikatessen gelten, nicht mehr dorthin geliefert werden – etwa Schweineohren. „Es fehlen generell Absatzmöglichkeiten außerhalb der EU“, sagte der Sprecher, da auch Länder wie Japan, Südkorea oder Thailand kein Schweinefleisch aus Deutschland erlauben.
Bei mir hier gibt es ein Metzgereiensterben. In den 5 Jahren die ich hier lebe, habe ich 5 große Metzgereien schliessen sehen, die verbliebenen zwei haben keine eigene Ware mehr sondern kaufen nur noch Fertigware von woanders ein (und machen ihr Hauptgeschäft mit Leberkäsbrötchen oder Mittagstisch). Dafür brauche ich keinen Metzger, wenn ich auch nur bekomme was im Supermarkt liegt und im Supermarkt ist es günstiger und frischer, weil der einfach mehr verkauft. Für Haltungsstufe 3 oder 4 muss ich inzwischen 45 Minuten mit ÖPNV unterwegs sein, einfacher Weg, Im Supermarkt ist davon noch kaum etwas zu sehen, vielleicht mal Wurst, aber die kaufen wir nur sehr selten. Wir werden hier praktisch aus "Not" (Mangel an guter Qualität/Frische/hoher Haltungsstufe) zum Wenigfleischessenden. Auch gut, unser Repertoir an veganen und vegetarischen Gerichten steigt ständig.
Das ist scheinbar regional sehr unterschiedlich. Kleinstadt in Niedersachsen hier - vor 20 Jahren gab's hier noch 3 Handwerksmetzger, heute ist es nur noch einer, wo man an den Öffnungszeiten erkennen kann dass die den Gürtel auch enger schnallen.
Stufe 4 Fleisch ist klimaschädlicher als Massentierhaltung und verbraucht mehr oder die selbe Fläche zum anbauen der Nahrung. Insofern macht es absolut keinen Unterschied welches Fleisch du isst. Nur keins wäre gut