In Leipzig richtet die Basis der Grünen Jugend harte Vorwürfe an ihren scheidenden Vorstand: Verrat, Missbrauch von Verbandsressourcen und die drohende Zersplitterung der politischen Linken.
So rechnet die Grüne Jugend mit ihrem abtrünnigen Bundesvorstand ab
Am Freitagabend nun trifft die Basis zum ersten Mal kollektiv auf die Abtrünnigen.
Weil es den Abtrünnigen nur um sich selbst, aber nicht um das Wohl der Grünen Jugend gegangen sei, sagen einige Redner.
Auch spannend, wie das Selbstverständnis einiger der verbleibenden Grünen Jugend ist:
»Glaubt ihr wirklich, dass mit einer linken Zersplitterung mehr linke Politik greifbar wird?«, fragt Quentin Gärtner. In einer Zeit, in der die AfD im Osten ein Drittel der Stimmen für sich gewinnen, müsse man pragmatisch denken, findet der junge Grüne aus dem Landesverband Baden-Württemberg. Wer linke Politik in dieser Zeit wolle, der dürfe sich nicht an einer Zersplitterung der Linken beteiligen.
Genau dieser "Pragmatismus" aka. AfD Positionen umsetzen, hat viele Linke von den Grünen weggetrieben. Sie sollten auch inzwischen gelernt haben, dass sie damit keine Stimmen von CDU Wählern abgraben können.
Ich vermute der Grünen Parteispitze und den Grünen Regierungsmitglieder geht es nicht primär darum, Stimmen von CDU Wählern abzugraben, sondern einen Zusammenbruch der Ampel und vorgezogene Neuwahlen zu vermeiden. Die Angst dabei ist, dass dann noch mehr AfD Positionen umgesetzt werden, weil Merz Kanzler wird.
Natürlich kann man den Grünen durchaus übertriebenen Pragmatismus vorwerfen. Nur habe ich von den Kritikern, denen die Grünen nicht links genug sind, noch nie einen konstruktiven Vorschlag gehört. Sie sagen immer nur, was man nicht machen sollte.
Dann hörst du vielleicht schief... Abgesehen davon ergibt es vielleicht einen nicht komplett widerspruchsfreien Eindruck, wenn man einerseits die Afd auf Verfassungsmäßigkeit überprüfen lassen möchte und nahezu gleichzeitig ein Gesetz mit verabschiedet, das demnächst in weiten Teilen vom BVerfG ausgesetzt werden wird.