Das Ende von Windows? - Windows wurde schon immer kritisiert. In den letzten Monaten hat sich die Ablehnung aber (gefühlt) intensiviert. Warum ist das so? Und wechseln Leute wirklich? (c't 3003)
Windows wurde schon immer kritisiert. In den letzten Monaten hat sich die Ablehnung aber (gefühlt) intensiviert. Warum ist das so? Und wechseln Leute wirklich?
"Das war's nun wirklich mit Windows, jetzt hat es Microsoft übertrieben!" – derartige Kommentare findet man seit Jahrzehnten im heise-Forum und anderswo. In letzter Zeit scheint die Kritik aber intensiver geworden zu sein. c't 3003 sucht die Gründe dafür – und versucht herauszufinden, ob zurzeit wirklich mehr Menschen Windows den Rücken kehren als zuvor.
Für mich die größte Sauerei ist, dass mit dem Release von Windows 11 einfach mal so gefühlt 50% der Hardware für obsolet erklärt wurde. Z.b. ein Dell Notebook von 2018 mit i5-6500. Dass Windows 11 mit Rufus trotzdem einwandfrei läuft ist für mich Beweis genug, dass die Systemanforderungen von Windows 11 ein Witz sind.
Und TPM wäre z.B. für die Disk Verschlüsselung optimal, aber dieses Feature ist bei Microsoft auch 2024 noch immer hinter einer "Paywall" (Pro/Edu/Enterprise). Trotzdem ist TPM auch für Home Pflicht.
Das regt mich auch massiv auf. Mein Gaming-PC hat zwei Xeons drin und kann Alan Wake 2 auf Ultra-Settings abfahren (mit Raytracing!).
Microsoft so: "Nö, deine E5-2697A v4's sind eine Generation zu alt und werden nicht mehr supported. Schmeiß' das halt alles weg und kauf einen neuen PC."
Wir haben schon genug Elektroschrott auf diesem Planeten, meine 32 Kerne gehören definitiv nicht dazu.
Kann man über das Bundeskartellamt oder Verbraucherschutz etwas gegen den Onlinezwang bewirken?
Ich finde es absolut inakzeptabel dass Windows einen Online Microsoft Account voraussetzt - oder Benutzer beim Setup mindestens irreführt und fehlleitet dass es notwendig sei.
Ich nehme an dieser Punkt hat die besten Chancen auf tatsächliche Regulation?
Oder doch die Desintegration von Microsoft online Dienstleistungen? Wäre ja auch ein super Verbot und Abtrennung. Können sie von mir aus gerne weiter anbieten. Aber das muss optional und fair alternativ wahlweise sein.
Mich nervt vor allem dass man die schwachsinnigen Standardeinstellungen nicht Mal mehr unter Windows 11 anpassen kann. Das ganze Betriebssystem drängt sich unangenehm in den Vordergrund. Die fehlerbehafteten Updates jedes Monat tun ihren Rest. Und das hier gezeigte Recall Feature schlägt für mich dem Faß den Boden aus.
Es fehlt halt echt an einer Vorreiter Linux Distro die sagt "schaut her! Ich bin alles was die Community will, benutzerfreundlich, einfach, sicher und mit gutem Support!".
Ubuntu rant
Ubuntu hat den besten Support für irgendwelche random Pakete, letztens zB "stl-thumb" (für 3D-modell vorschauen im Filebrowser).
Aber GNOME zwingt Nutzer so als minimalistisches und eigenartiges Projekt in einen Bestimmten Flow, dass Leute sogar Design-Katastrophen wie Linux Mint bevorzugen.
Ubuntu hat auch komplett nervige Updates, die anders als bei Windows nicht automatisch gehen und auch nur bei nem sudo user gehen, ohne Möglichkeit sie (vor allem bei LTS) einfach zu Automatisieren.
Dann verwenden sie Snap stat Flatpak, was zugegebenerweise ein paar Dinge schon besser macht (ALLES als Snap packen, nicht nur GUI-Benutzerapps; besseres File portal, ...) aber halt
Nicht opensource store
Nicht erweiterbarer store
Unsicherer Store
Nur auf Ubuntu sicher, weil es komplett von AppArmor abhängt (Fedora hat es endgültig aus den Repos geworfen).
Das dann kombiniert mit einem Updater bei dem der Thunderbird-Snap-Wechsel 12 mal exakt gleich abstürzt (ja ich musste 12 Laptops manuell aktualisieren) und bei dem der Hintergrund danach schwarz ist.
Ubuntu hat nichtmal Timeshift, auch BTRFS wird im Installer einfach gar nicht unterstützt.
Ich hab es letztens mal in ner VM installiert, weil ich es davor nie benutzt hab (halt Mint, Kubuntu, KDE Neon)
Fedora rant
Fedora ist auch nicht besser.
Aus Angst vor dem (tatsächlich bestehenden) Support für lauter Pakete habe ich es erst recht spät auf meiner Distrohop Reise probiert. Weil ich jede davor zum Abschmieren gebracht habe.
Ich will KDE, seit Plasma 6 (was man halt lange nirgends bekommen hat, jetzt ist es immerhin in Kubuntu, bald dann in Debian) ist das auch eher unproblematisch.
Damals aber schon. Hatte wenige Tage nach dem Wechsel einen Blackscreen in SDDM und hab es dann auch abgebrochen.
Bin zu Fedora Kinoite gewechselt, damals noch recht neu. Da gab es uBlue noch nicht usw.
Fedora Kinoite ist super. Es ist ultra zuverlässig durch rpm-ostree, und kann damit sehr viel ausgleichen was Fedora+KDE sonst unbenutzbar macht.
Aber es gibt halt etliche Probleme:
Sie installieren toolbx statt distrobox, was mehrere kritische Features wie separate home-Verzeichnisse und mehr Images nicht unterstützt
Sie installieren Fedora Flatpaks vor, die Verwirrung dabei (Fedora flatpak remote entfernen, Flathub hinzufügen, apps neu installieren) stelle ich mir groß vor, für Erstbenutzer
Sie lassen extrem viele nützliche CLI tools raus die man für einige Sachen braucht
Fehlende Media Codecs brauchen halt strukturelle Lösungen wie systemd-sysextensions
rpm-ostree behält kein Backup des älteren Kernels. Ich hatte schon ein paar Kernel Probleme. Parallel speichert dnf Fedora NUR einen älteren Kernel und sonst nix, benutzt BTRFS also gar nicht wirklich
Es scheinen sich nur eine handvoll Entwickler für atomic desktops zu interessieren, also wirklich alles daran nicht nur Komponenten
Bootc scheint einen größeren Stellenwert einzunehmen, obwohl es noch schlechter in Features ist
Also prinzipiell super basis aber einige Probleme, dazu halt noch Flatpak Probleme, für die hauptsächlich niemand was kann.
Distros wie HeliumOS klingen da sehr cool, weil sie eine stabile Workstation mit Alma bootc und bald auch CentOS bootc bieten, ohne die ganzen Nachteile von dem echt sehr aktuellen Fedora.
Am Ende... haben wir halt keine vernünftige Distro in der Mitte zwischen Arch und Debian, die groß ist, keine Nischenvariante.
Kubuntu, Debian KDE, Debian Gnome, Mint (hattest du erwähnt)
Es fehlt nicht an Distros, es gibt eher zu viele. Vielleicht fehlt es an einem good-enough Standard, auf den sich alle einigen: deb, flatpak, und bestimmte Feature müssen out-of-the-box funktionieren.
Kubuntu ist halt nur Snaps, keine Backups (wie im Ubuntu rant), keine Flatpaks, komischer Appstore (hab ehrlichgesagt nichtmal geschaut was die machen, gibts da auch nur den Snap store?). Mittlerweile immerhin Plasma 6 aber mein Upgrade Ubuntu 22.04 -> 24.04 lief alles andere als perfekt.
Debian KDE ist wahrscheinlich zu barebones und nicht nutzerfreundlich ootb. Spiral Linux als vorkonfigurierte ISOs mit 100% vanilla Debian könnte da helfen, aber wieder, kein offizielles Projekt, Nische.
Debian GNOME dasselbe.
Mint hat immerhin Backups und BTRFS support (?) ich weiß nicht ob die eine KDE Variante haben. Cinnamon ist extrem restriktiv und gibt vielen ein schlechtes Bild von Linux, KDE ist da mehr so "wow sieht gut aus und kann viel!". Kenne da persönlich Leute.
Ja, gerade mit SlowRoll (kann man von Tumbleweed hin "herabrollen") und Flatpak, Flathub und YaST sind sie echt ziemlich nice.
Die immutable Varianten ergeben halt gar keinen Sinn, sie bieten kein rollback, rebase, anpassbare Images usw.
Gerade Slowroll ist aber ein sehr gutes Prinzip, Versionen ergeben irgendwie keinen Sinn. Als rpm-ostree Variante wäre das sicher gut, ansonsten sehe ich halt wie traditionall mit package manager verwaltete Distros einfach immer an langsamen Fehlern leiden und irgendwann eine Neuinstallation erfordern.
Was erfahrungsgemäß atomic desktops aber auch nicht ganz lösen. In /etc und /var sind genug Sachen, und der ganze Desktop kran ist ja im /home.
Du hast es mit ublue schon angesprochen und Probier mal bazzite. Ein wahres träumchen.
So Updates laufen komplett im Hintergrund und wenn du doch mal was installieren und ausprobieren willst nimmst du distrobox. Fertig
Ich benutze Fedora Kinoite ja, hatte mal Aurora verwendet, Bazzite war mir zu voll mit Zeugs im System.
Es ist dicht dran aber dann wieder zu opinionated. Das spezialterminal, Sachen unwiederherstellbar entfernt (wie Firefox und Konsole) was eher nervig ist.
Ihr auto-update system ist supergut, das vermisse ich und das macht Fedora sehr schlecht.
Bin gespannt wie sich Cosmic bzw. Pop_OS! entwickelt, bisher scheint da eine gute Option für „schaut her…“ zu entstehen. Zumindest wirkt es auf mich so. Das es jemals die eine Vorreiter-Distro geben kann bezweifle ich, zu viele Menschen haben unterschiedlichste Anforderungen.
Mit Tumbleweed und Xfce bin ich soweit sehr zufrieden, wobei meine Anforderungen an PCs inzwischen minimal sind. Bisschen Gaming und Frickeln geht problemlos, andere Dinge finden auf anderen Geräten statt. Windows ist für meine Anforderungen nicht mehr notwendig.
Hatte wenige Tage nach dem Wechsel einen Blackscreen in SDDM
Lass mich raten: Nvidia-GPU?
Ich bin mit Fedora richtig zufrieden, seit ich meine RTX3060 gegen eine 7800XT getauscht habe.
Fehlende Media Codecs brauchen halt strukturelle Lösungen wie systemd-sysextensions
Dafür gibt's doch rpmfusion
rpm-ostree behält kein Backup des älteren Kernels.
Keine Ahnung was rpm-ostree genau ist (und grad zu faul zum Googlen), aber der Default ist, immer die letzten drei Kernelversionen zu behalten - das reflektiert grub dann auch nach einigen Updates. Beim Initial-Install hat man erstmal nur einen drin.
Nein, AMD vega integrated gpu. Auf Intel hab ich weniger Probleme.
rpmfusion heißt by default ist die Distro nicht benutzbar, man muss zwei pakete layern (mit nem online tutorial das man erstmal finden muss) dann neustarten und dann mindestens libavcodec-freeworld layern