Die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan sind seit 2021 an der Macht. Sollte Deutschland zu ihnen direkte Gesprächskanäle haben – etwa, um Straftäter abzuschieben? Der Migrationsbeauftragte Stamp und CDU-Chef Merz sind dafür.
Ob die Gesprächskanäle nun direkt oder indirekt sind, ist letztlich egal. Deutschland gibt ihnen Geld, um Geflüchtete nach Afghanistan zu deportieren. Die Taliban verspricht, das ihnen keine Gefahr droht, und buchtet sie dann direkt am Flughafen ein. Dann wartet man ein paar Wochen und ob die Menschen dann als Leichen aus dem Knast kommen, oder einfach "verschwinden" ist dann der deutschen Regierung und Öffentlichkeit egal.
Es wäre anständiger, die Menschen gleich hier vor Ort hinzurichten, aber Menschenrechtsverletzungen outzusourcen ist ein etablierter Mechanismus. Ich würde mich nicht wundern, wenn Marc-Uwe Klings ironische Idee von 2011, einen Zertifikatehandel für Menschenrechtsverletzungen zu etablieren noch in die Tat umgesetzt wird. (Siehe: Das Känguru Manifest)
Warum sollen wir zum Beispiel Islamisten, die hier Menschen ermorden während sie auf Bearbeitung ihres Antrags auf Asyl warten, nach Verbüßung einer Strafe hier in Deutschland in Freiheit dulden?
Die schicken ihre Attentäter und wir lassen sie zum Dank hier?
Was tatsächlich passiert ist doch dass diese Leute eher untertauchen und wer abgeschoben wird sind Leute die seit 2 Jahren in Ausbildung sind und super deutsch sprechen oder Familien. Sprich: Leute die nicht so leicht untertauchen können oder zu unbedarft sind. Und natürlich schiebt die Polizei v.a. die ab, die leicht zu kriegen sind...
Und das ist ein Riesenproblem: Wir behaupten es gehe um Kriminalität und Integration, aber rechtlich stehen super integrierte Leute in Ausbildung oft gleich beschissen da, wie radikalisierte Islamisten. Der Rechtsstaat differenziert nicht, weil das eigentlich auch nicht gewünscht ist. Es geht um generelle Abschreckung und Fremdenfeindlichkeit. Kriminalität ist ein Feigenblatt.
Die 28 verurteilen Straftäter waren aber real. Die konnten wir nur mit Hilfe von Katar wieder loswerden. Was ist denn dafür die Lösung? Sie bei uns im Knast sozialisieren und ihnen dann Asyl geben? Hab ansonsten noch nichts realistisches gehört was human wäre. Aber Asyl zu verschenken wenn man vorher nur mal vernünftig kriminell bei uns war klingt auch nicht besonders nachhaltig.
Es geht hier schon um ein reales Problem. Wenn man Leute die sich damit nur mal befassen gleich als fremdenfeindlich bezeichnet, hilft das nicht.
Darum geht es im Artikel doch aber gar nicht. Da wird die Frage gestellt, ob Straftäter in diese Länder abgeschoben werden sollen dürfen und ob man dafür mit den Taliban reden soll.
Die grundsätzliche Frage von Abschiebungen geduldeter Flüchtlinge kann man diskutieren, ist hier doch aber nicht das Thema gerade.
Bleiben wir mal bei deinem konkreten Szenario, auch wenn ich es für einen seltenen Ausnahmefall halte:
Ein Islamist wird tatsächlich gezielt hier her geschickt um Menschen umzubringen. Er wird verhaftet, verurteilt und sitzt einige Jahre im Gefängnis. Am Ende der Haft wird festgestellt, dass er seine Überzeugungen nicht geändert hat und weiterhin gefährlich ist.
Dein Vorschlag in der Situation: Wir schicken ihn zurück in sein Herkunftsland. Dort wird er vermutlich als Held empfangen und wahrscheinlich direkt nochmal los geschickt. Und dafür zahlen wir dann noch Geld an den Aggressor-Staat.
Wie er nach Verbüßung seiner Haft in seinem Heimatland behandelt wird, ist nicht unser Problem. Die Wiedereinreise lässt sich verhindern, indem wir seine biometrischen Daten speichern und die Einreise in die EU somit verhindern.