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Frag Feddit @feddit.org

Seid ihr Gewerkschaftsmitglied?

Hab mich grad mit jemand von der DGB an einem ihrer Stände unterhalten und überlege jetzt ob ich Gewerkschaftsmitglied werden sollte oder nicht.

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  • Ich war als junger Erwachsener in der IGM. Nach dem Studium bin ich ausgetreten, weil das Arbeitsmodell, das die IGM vertritt sich damals nicht mit meinen gedeckt hat. Heute habe ich ein Problem damit, dass die Gewerkschaften alternativen Lebensmodellen mit weniger Lebensarbeitszeit (und mehr Ehrenamt z.B.) nichts anfangen können. Das Gesellschaftmodell wurde nicht upgedatet, sondern ist irgendwo in den 50ern der letzten Jahrhunderts stecken geblieben. Es spiegelt einfach nicht wieder, dass wir inzwischen mit weniger Arbeitszeit mehr produzieren können. Im Sinne einer positiven Zukunftsvision ist Umsatz / Kommerz ohne Ende nicht mehr prickelnd. Also muss man auch über andere Lebensmodelle nachdenken, in den der Mensch mehr im Mittelpunkt steht. Gleicher Kritikpunkt geht auch an die SPD als "Arbeiterpartei".

    Vielleicht tu ich den Gewerkschaften damit Unrecht, aber ich hab in den 90ern das Thema abgehakt und mich nicht mehr mit Gewerkschaften beschäftigt.

    • Afaik ist die (Wochen-) Arbeitszeitverkürzung eine der Hauptforderungen IGM. Und ver.di scheint sich gerade auch dem Thema zu widmen.

  • Nicht mehr. Ich war bei Verdi, bin da aber ausgetreten, nachdem sie einen Reallohnverlust-Abschluss als großen Wurf verkauft haben während Corona.

    Insbesondere weil es dabei direkte Klüngeleien zwischen SPD und DGB/Verdi gab, damit die Krankenpflegerys und andere kommunale Angestellte bloß keinen anständigen Lohn bekommen, und der Personalmangel reduziert werden könnte.

    In der Folge werden nur noch mehr Menschen hinschmeißen und volkswirtschaftlich ist es Blödsinn, dass Arbeitnehmerys monatelang eingeschränkt sind oder krankgeschrieben werden müssen, weil sie keine zeitnahe Operation mehr bekommen. Das die kommunalen Finanzen kaputt sind, ist eine Folge von Bundesregierungen an denen die SPD 23 Jahre der letzten 27 Jahre beteiligt war.

    Während Corona war das Moment dar, und es war absolut notwendig, auch in den unbegrenzten Arbeitskampf zu treten, um die kommunale Versorgung langfristig zu sichern. Es war aus meiner Sicht komplett unverantwortlich, sowohl gegenüber den vertretenen Arbeitnehmerys, wie auch gegenüber dem gesamten Land, sich hier für kurzfristige politische Interessen auf den Rücken zu legen. Aus meiner Sicht sind die DGB Gewerkschaften zu sehr mit den politischen Interessen der SPD und z.T. Unternehmensinteressen verwoben.

    Ich hatte vor, mich bei der FAU zu engagieren, weil die deutlich aktionistischer sind, aber meine Arbeitssituation hat sich dann geändert. Anstatt die FAU als Chance zu begreifen hetzte die verdi Jugend auch lieber gegen sie.

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