Giftige Schlange vor Praxis entdeckt – Arzthelferin packt zu
Giftige Schlange vor Praxis entdeckt – Arzthelferin packt zu
Schon wieder ist eine Schlange in Duisburg aufgetaucht – diesmal sogar eine giftige Kobra. Ein Experte meint: „Das hätte tödlich enden können.“
Schon wieder ist eine Schlange in Duisburg gefunden worden – diesmal wohl sogar eine Giftschlange. Dem Tierrettungsdienst Schütz zufolge handelt es sich um eine giftige Kobra-Art, die vor einer Arztpraxis an der Krefelder Straße in Rheinhausen entdeckt wurde.
Carsten Schütz vom Tierrettungsdienst sei am Donnerstagnachmittag gegen 15 Uhr von der Feuerwehr alarmiert worden, schildert er dieser Redaktion. „Eine Arzthelferin hat die Schlange für eine ungiftige Wühlnatter gehalten und sie in einer Spritzendose gesichert.“
Schütz habe jedoch sofort erkannt, dass es sich um eine sogenannte „Afrikanische Schildnasenkobra“ handelt, die auch Scheinkobra heißt. Er sei dieser Art schon öfter begegnet: „Sie ist giftig. Todesfälle sind mir zwar nicht bekannt, aber Allergiker oder Menschen mit Vorerkrankungen hätten durchaus sterben können.“
Das Tier sei 15 bis 18 Zentimeter lang und seiner Einschätzung nach erst zwei bis drei Monate alt. Weniger giftig sei sie dadurch jedoch nicht, im Gegenteil: „Jungtiere gelten als noch gefährlicher, weil sie die Giftmenge noch nicht abschätzen können und alles sprühen, was sie haben.“
Deswegen hält er das Verhalten der Praxis-Mitarbeiterin und ihrer Kollegen für fahrlässig: „Mir wurde gesagt, dass die Schlange sogar noch mit Wasser besprüht und dadurch richtig aggressiv gemacht wurde. Das hätte tödlich enden können.“ Stattdessen hätten die Beteiligten eine Box über die Schlange stülpen und sie dann in Ruhe lassen sollen.
Wie der Name der Schlangenart verrät, lebt sie üblicherweise in Afrika. Das Besondere: Seit 2021 gilt in NRW ein Haltungsverbot sehr giftiger Tiere. Auch die Familie der Giftnattern, zu der die Afrikanische Schildnasenkobra gehört, fällt in diese Kategorie. Verstöße gegen das Verbot können laut dem Gesetz mit einer Geldstrafe oder bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden.
„Diese Schlangen dürfen hier nicht gezüchtet und nur mit einer Sondergenehmigung gehalten werden“, erklärt Carsten Schütz. Daher fragt er sich, woher das in Rheinhausen gefundene Tier kommt – „vor allem, weil es noch ein Baby ist“. Er habe es in einer Spezialbox gesichert, aus der die Schlange nicht ausbrechen könne.
Es ist bereits die zweite Schlange, die innerhalb einer Woche in Duisburg gefunden wurde. Bereits am Montagabend ist ein 1,30 Meter langes Tier auf einem Innenhof im Dellviertel aufgetaucht. Dabei handelte es sich jedoch um eine ungiftige Gekielte Kletternatter, wie Experten feststellten.