Wirtschaft als Schulfach und freie Fahrt für Autos: Auf einem Parteitag in Eberswalde beriet Brandenburgs FDP über ihr Programm für die Landtagswahlen im September.
3% heißt der Ort wo ihr hingehört.
Geteilt zum mit-Kopf-schuetteln.
Können wir bitte aufhören, die Mitglieder der FDP als "die Liberalen" zu bezeichnen? Das sind Konservative, nur ohne gesellschaftliche Reinheitsgedanken.
Ich würde den Kerngedanken dieser Partei definitiv als Wirtschaftsliberalismus bezeichnen. Das ist ja auch auf der Gegenseite der klassisch vorgebrachte "Vorwurf".
Die Partei ist aber nicht wirtschaftsliberal, sondern wirtschaftlich konservativ: Es geht ihr weder um fairen Wettbewerb, noch darum Unternehmertum zu fördern. Im Gegenteil geht es der FDP stets darum, Interessen von etablierten Unternehmen zu schützen und in ihrem Sinne Politik zu machen. Der Rest ist nur Feigenblatt.
Das ist ja auch auf der Gegenseite der klassisch vorgebrachte “Vorwurf”.
Der SPD wird auch Sozialismus vorgeworfen, aber die ist auch eine zutiefst konservative Partei mit einem Fokus auf das Wohlbefinden sehr alter Arbeitnehmer - dahingehend also auch konservativ. Nachvollziehbar, denn für den unkündbaren 60-Jährigen mit Tarifvertrag, Urlaubs- und Weihnachtsgeld und Rentenanspruch ab 63 kann keine Änderung zu einer Verbesserung seiner persönlichen Situation führen. Das hat aber wenig mit Sozialismus zu tun, wenn man dafür die in der Altershierarchie weiter unten stehenden aktiv ausblutet.
Frage ist, wieviele Forderungen ernst gemeint sind. Die FDP hat vor der BTW auch von Bildungsoffensive, Bürokratieabbau, Digitalisierung und Klimaschutz durch Emissionshandel erzählt. Stattdessen gabs dann Spritsubventionen, Maximalblockaden bei allem Sozialen, Massive Kürzungen im Bildungshaushalt, jetzt wahrscheinlich Verschlimmerung statt Verbesserung der Zeitvertragssituation für wissenschaftliche Mitarbeiter an Universitäten...
Förderung Binnenschifffahrt = ignoriert sowieso volle Wasserstraßen, regelmäßiges Austrocknen wegen Klimakatastrophe, plus dreckigen Schiffsdiesel
Schulfach Wirtschaft = neoliberale Propaganda, ich hatte das als Fach und kann mir vorstellen, was da für inkonsistenter und ideologischer Schwachsinn gelehrt werden soll
FDP macht Klientelpolitik für reiche Unternehmer auf dem Rücken der Arbeiter*innen und verbrennt dabei den Planeten. Wie immer.
Laut Zentralverband des Handwerks werden in den nächsten 5 Jahren 125.000 Familienbetriebe einen Nachfolger suchen. Demographischer Wandel und Scheu vor der Selbstständigkeit stellen aber große Herausforderungen dar, ebenso allerdings auch etwas "absurde" Nebenwirkungen eigentlich sinnvoller gesetzlicher Regelungen. So spricht der Artikel beispielsweise an, dass durch den Inhaberwechsel bei einer kleinen Personengesellschaft letztlich vom gesamten Kundenstamm eine neue DSGVO-Freigabe eingeholt werden müsste, während das bei einer großen Gesellschaft schön umgangen werden kann.
Gleichwertigkeit von Master und Meister wäre schon genial; aber bei der jetzigen Gleichsetzung von Bachelor und Meister wird schon überwiegend mit der Nase gerümpft.
Die FDP wird sicher nicht Unternehmen vorschreiben, dass sie bei Stellenausschreibungen einen erfahrenen Handwerksmeister einem studierten Ingenieur mit Masterabschluss gleichsetzen müssen. Und selbst wenn es im Gesetz stünde, wer von der FDP würde jemals einen effektiven Kontrollmechanismus etablieren wollen?
Das einzige wo aus meiner Sicht der Staat so eine Gleichsetzung beeinflussen kann, ist bei staatlich anerkannten Sachverständigern. Aber auch da gibts einfach Grenzen. Ein Prüfstatiker z.B. wird immer ein Ingenieur sein, weil das einfach eine akademische Ausbildung voraussetzt. Und die Berufsbilder wo Meister bisher keinen oder nur erschwerten Zugang haben, werden am Ende nur eine marginale Anzahl von Personen betreffen.
Die Forderung klingt für mich nach einem Wahlversprechen, wo schon vorher klar ist, dass es leer bleiben wird.