Laut einem UN-Bericht ist es bei dem Anschlag der Hamas sehr wahrscheinlich zu sexualisierter Gewalt gekommen ist. Warum wurde das erst jetzt entdeckt?
hm, ja schwierig. Da braucht man nichts beweisen? Kann man ja behaupten, dass es hier eine Überzahl an Resolutionen gegen Israel gibt. Die UN Watch Quelle spricht nichtmal von Resolutionen sondern Diskussionen dahingehend, also wäre ne Quelle dafür schon ganz nett um einerseits dies Übermaß nachvollziehen zu können und sich weiter mit den Inhalten dieser Resolutionen zu beschäftigen. Da der Konflikt ja nun doch schon ganz schön lange geht, scheint mir eine große Anzahle von Resolutionen erstmal gar nichts zu beweisen.
Nun war von den UN ohnehin nicht viel zu erwarten, deren negative Obsession mit Israel lässt sich seit Jahren an der Anzahl der Resolutionen ablesen: Schon vor dem Gazakrieg – im Jahr 2022 – waren es 15, die Israel betrafen – mehr als alle anderen Länder zusammen. Russland, das in diesem Jahr völkerrechtswidrig die Ukraine überfallen – und also einen Krieg begonnen hatte – wurde immerhin sechs Mal ermahnt.
Ja, der nimmt auch Bezug auf die UN Watch-Auswertung, die du so heftig kritisierst, aber gibt dir auch die Hintergründe, was da genau passiert. Spoiler: Diverse arabische Staaten nutzen die UN, um Resolutionen gegen Israel durchzubringen. Und dann darf man sich Fragen, warum Länder wie Jordanien oder Syrien in der UN solche Resolutionen einbringen statt die Situation der Palästinenser im eigenen Land zu verbessern.
Um mir zu erklären, woher die Diskrepanz zu dem Wikipedia Artikel über Resolutionen zu Israel kommt sowie die fehlende Erwähnung dieser bei der UN selbst habe ich mich ein bisschen tiefer hineingegraben.
Was ich erfuhr ist folgendes:
Die Resolutionen, die UN Watch erwähnt sind allesamt draft resolutions. Diese wurden dann in verschiedene UN Committees eingebracht, darüber abgestimmt und dann in die Generalversammlung zur Abstimmung gebracht.
Hier ist folgendes zu beachten: Die 15 Resolutionen sind auf diesem Weg neu aufgestellt und verpackt worden, so dass aus den 15 draft resolutions etwa 8 beschlossene wurden. Des weiteren waren viele der Resolutionen nicht wirklich „on Israel“, sondern Resolutionen, die Israel unter anderem betrafen. Zum Beispiel, nukleare Proliferation, Ölpest vor Libanon.
Ein großer Teil der Resolutionen ergibt sich außerdem aus einem aktuell eingereichten Bericht zu den „Israeli Practices Affecting the Human Rights of the Palestinian People…“ und dessen Ergebnissen.
Die Behauptung von UN Watch, dass im Gegensatz zu den 15 Resolutionen nur 13 weitere Resolutionen verabschiedet wurden, ist fragwürdig:
In der 77th Session, sind insgesamt 338 Resolutionen verabschiedet worden. Keine Ahnung wie die auf 13 kommen.
Hier die Links zu meinen Funden:
draft resolutions des 4th committee (es gibt weitere des 1st und 2nd committee, also das nur als Beispiel:
Weiter gilt zu beachten, dass Resolutionen des General Assembly keine völkerrechtliche Bedeutung haben. Nur Beschlüsse des Security Council.
Und um auf deinen letzten Punkt einzugehen:
Ja, verschiedene Nationen verfolgen politische Ziele in der UN. Klar. Ob ehrenhaft oder nicht: Die gehen trotzdem durch die verschiedenen Institutionen der UN, werden mehrfach erwägt und sowohl in den Committees als auch im General Assembly verabschiedet (oder nicht). Am Ende stimmen sämtliche United Nations über diese ab.
Die Inhalte der Resolutionen die ich mir ansah, erklären sich durch historische UN Verpflichtungen Israels gegenüber der UN, sowie neuen Untersuchungen zu den Begebenheiten vor Ort.
Meine Einschätzung nach diesen Erkenntnissen, ist, dass es eine extreme Missrepräsentation ist, zu behaupten, dass die UN eine negative Obsession mit Israel hat. Diese wird im Grunde nur durch UN Watch behauptet und durch fehlleitende Argumentationen unterstützt.
Am Ende möchte ich noch einwerfen, dass ich glaube, keine negative Obsession mit Israel meinerseits zugeben zu müssen. Ich habe nur bisschen viel Zeit und Neugierde. Ich stehe voll hinter dem Existenzrecht Israels, habe nur langsam das Gefühl, dass hierzulande dieser Konflikt für ganz andere Debatten missbraucht und die Definition von Antisemitismus im Kampf gegen unliebsame Debatten verschoben wird.