Arzttermin geschwänzt: Strafgebühren für Patienten sinnvoll?
Arzttermin geschwänzt: Strafgebühren für Patienten sinnvoll?
Immer wieder erscheinen Patienten nicht zu vereinbarten Terminen. Für Ärzte ist das ärgerlich, da ein Ausfall finanzielle Folgen mit sich bringt. Kassenärzte haben sich jetzt für Ausfallgebühren ausgesprochen. Rechtlich ist das aber nicht so einfach.
Ob beim Zahnarzt, dem Orthopäden oder der Hautärztin: Wer einen Termin will, muss unter Umständen ganz schön lange warten. Gleichzeitig beklagen aber auch viele Arztpraxen, dass Patientinnen und Patienten, die einen Termin haben, nicht wie vereinbart erscheinen.
Zahnarzt Martin Butz aus München kennt das Phänomen und wünscht sich mehr Fairness. "Wenn wir uns die Zeit für die Patienten reservieren und die Ressourcen blocken, dann wäre es auch schön, wenn der Patient oder die Patientin uns fristgerecht absagt, sodass wir die Zeit noch für jemand anderen nutzen könnten." Das Zimmer, der Arzt und das Personal seien schließlich für den angemeldeten Patienten blockiert. Wenn dieser dann nicht erscheint, habe das Zimmer Leerlauf. Es fehlt also der Umsatz in der Zeit.
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Gegenvorschlag: Der Arzt zahlt Strafe, wenn ich trotz Termin warten muss
Ja, genau, wenn also zufällig zu deiner Terminzeit ein Patient mit Brustschmerzen und Atemnot kommt, lass ich den dann warten, oder? Ach ja, beim Arzt zu warten hat natürlich immer etwas mit schlechter Organisation zu tun. Es gibt kaum ein schlechter planbares Gebiet als die Medizin. Notfälle gehen halt immer vor. Diese ganze Diskussion mit Strafzahlungen ist aber ohnehin sinnlos. Es gibt halt immer wieder Leute, die sich Termine auf Vorrat machen und dann vergessen. Zweimal vergessen und gibt halt keine Termine mehr...
Also meine aerztlichen Wartezeiten waren bisher beobachtbar nicht aufgrund von Notfaellen. Einzige Ausnahme: Tieraerztliche Praxis.
Aber ja, Strafzahlungen sind hacks, keine Loesungen. Innerhalb der hacks nichtmal besonders gute.
Nö, dann wird halt die Wartestrafe gezahlt. Notfälle gehen vor, aber wenn täglich über den ganzen Tag nur Notfälle reinkommen ist deine Triage für den Arsch. Außerdem werde ich dann auch immer ein "Notfall" sein.
Die Wartezeit hat etwas mit schlechter Organisation zu tun, auch wenn überbucht werden muss um Ausfälle zu kompensieren. Geht wahrscheinlich nicht besser im echten Leben, aber ist weit von "gut" weg.
Klar, sind immer Notfälle. Ständig.
Hautarzt? 1 Stunde lang Notfälle.
Augenarzt? Für dringende Notfälle bekannt. "Seien Sie pünktlich 8 Uhr da, sonst streichen wir den Termin" beim Orthopäden. Stehen 4 Leute mit uns vor der Tür, alle für 8 Uhr geladen. Müssen also Notfälle sein.Ja, ich verstehe es ja prinzipiell, es gibt Notfälle und medizinisches Personal muss unangenehme Entscheidungen treffen und da werden auch schon mal Termine nach hinten geschoben, aber es ist viel zu oft der ausgelastete Arzt eben Teilschuld.
Ich kann das nur aus der hausärztlichen Perspektive schildern, und bei uns ist es wirklich so. Sind halt erster Ansprechpartner für vieles.
Hausärzte sind auch gnadenlos unterbesetzt (Gilt natürlich auch für andere Ärzte) und kriegen echt alles ab von Oma Erna, die nur reden will, über Leute wie mich, die nicht wissen, dass man nach einem Autounfall ins Krankenhaus muss bis hin zu Leuten wie mir, die für ihre Erkältung nur eine Krankschreibung wollen.
Aber manche Ärzte haben halt das Privileg, nur mit Termin zu behandeln und belegen dann wie Fluglinien doppelt und dreifach.